Harley-Davidson „Fat Bob“. Ein Annäherungsversuch.


Harley und ich. 

Wenn ich meine Beziehung zu dieser Motorradmarke beschreiben soll, bleibt mir eigentlich nur zu sagen: 
Es gibt keine.

Das liegt primär wohl daran, dass ich keine wirklicher Freund von Cruisern, Choppern und Artverwandtes bin. Und Harley-Davidson baut quasi ausschließlich eben solche Modelle. 
Es gab daher wenige Berührungspunkte in den fast 30 Jahren, in denen ich auf Krads unterwegs bin.
Eigentlich nur eine einzige: Es müsste Frühjahr 2004 gewesen sein, ich war damals auf einer Honda SevenFifty unterwegs und bei einer Tour mit Bekannten meiner damaligen Mitbewohnerin war auch eine alte Harley dabei. 
Es war wohl eine 883er XL oder Sportster, ich weiß es nicht mehr wirklich. 
Ich schätze, dass die aus den 1980er Jahren war, aber auch das ist etwas spekulativ. Zudem bleibt hier offen, wie original oder originell das Modell war.

Jedenfalls konnte ich damit mal eine Runde drehen. Das war schon ein gewisses Erlebnis. Sie stand dort mit tuckerndem Motor auf dem Seitenständer, immer kurz vor dem ausgehen. Ein wirklich runder Motorlauf konnte man dem guten Stück nicht bescheinigen. 

Dann mal los!

Es machte in erster Linie recht viel Krach und ich war überrascht, wie wenig Schub dieses krawallige Treibwerk entwickelte. Als ich endlich Fahrt aufgenommen hatte und irgendwann wieder verzögern wollte, waren die Bremsen ähnlich begeisterungslos bei der Arbeit wie der Motor. 

Ich hatte etwa 2 Sekunden die nackte Angst, dass die Bremsanlage kaputt wäre. Mit ziemlichem Krafteinsatz an Fuß- und Bremshebel verzögerte der Eisenhaufen dann doch mehr schlecht als recht. Im nachfolgenden Kreisverkehr setzten die Trittbretter als nächstes direkt auf, obwohl ich nicht wirklich von Schräglage hätte sprechen können. Das Ding war einfach nur schwer und unhandlich, durchweg träge in jeglicher Bewegungsform. 

Die Fahrt dauerte nicht lange und im Endeffekt gefiel mir diese Maschine am besten, als sie mit laufendem Motor auf dem Seitenständer stand. Immer in der Hoffnung, dass sie die nächste Kurbelwellenumdrehung noch schafft, bevor der Motor abstirbt.
Danach war ich von Harley erst einmal therapiert.


Nun, rund 16 Jahre später kann ich also die nagelneue Fat Bob bei uns in der Redaktion fahren und erleben.

 Mein erste Gedanke nach dem Erhalt dieses Angebots war wirklich: „Warum denn ich eine Harley?“Doch nach nur wenigen Sekunden siegte meine Neugierde. Schon viel zu lange ignorierte ich diese Marke und zwischen diesem Modell und dem schlimmen Erlebnis von damals liegen nun auch geschätzte 40 Jahre Weiterentwicklung. Klar, es sind nach wie vor Cruiser, Chopper etc., aber ich fahre auch begeistert anderen Typen zur Probe, obwohl ich mir privat so manches sicher nicht anschaffen würde, Supersportler z.B.

Also ja, ich mache das!

Einige Wochen später steht sie nun vor mir, die Fat Bob. In einem wirklich nett anzusehenden rot.Die Eckdaten: Kernstück ist der „Milwaukee-Eight“ genannte Motor, wahlweise mit 107 oder 114 Cubic Inches an Hubraum. 
Nutzer des metrischen Systems können mit dieses Zahlen meistens nicht so viel anfangen, daher hier gleich die „Übersetzung“ ins gängige Format: Es gibt 1746 oder 1868 cm³ im Angebot, man hat also die Wahl zwischen ziemlich großem und noch größerem Hubraum.Natürlich steht hier eine Maschine mit einer 114 auf dem Luftfilterdeckel. Wenn schon, denn schon.


Der Antrieb leistet muntere 69kW/94PS bei 5020 1/min und drückt satte 155Nm bei nur 3000 1/min. Klingt eher nach Eckdaten eines Kleinwagens, wenn nicht das deutlich größere Motorvolumen wäre.



 Ansonsten: Obwohl eher eine „luftigere“ Harley stehen hier satte 306kg auf der Waage, was bei einem Blick auf die Details dann auch nicht wirklich verwundert. Das massive Blech des hinteren Schutzbleches könnte so auch sicher an einem Traktor seinen Dienst tun.


Alles andere klingt dann wie bei vielen anderen moderne Motorrädern: Upside-Down-Telegabel mit Single-Cartridge-Technologie, LED-Scheinwerfer, gebremst wird vorne mit Vierkolben-Festsattel und hinten mit Zweikolben-Schwimmsattel, natürlich ABS-unterstützt. Die 16“-Reifen kommen in den Dimensionen 150/80 und 180/70 daher. Die als Standgeräusch eingetragenen 94dB (bei 2510 1/min) sind in der heutigen Zeit auch noch „Tirol-Konform“. Das ganze Paket gibt es für 20.145€ laut Liste (günstigste Variante mit „kleinem“ Motor ab 17.695€.


All das vom Papier und der erste optische Andruck erweckt die Hoffnung in mir, dass mein nun anstehendes Harley-Erlebnis sich doch wohl ziemlich vom anfangs geschilderten unterscheiden wird.


 Es wurde Zeit für die erste kleine Proberunde.


Wie heute verbreitet üblich braucht man nur noch einen Transponder, den echten Schlüssel bekommt man nur noch ins Lenkradschloss, der Rest funktioniert keyless. Statt rotem Kill-Schalter also hier Zündung an/aus auf „go“ und dann den Starter betätigen. Das war dann schon gleich das erste Erlebnis.


Im Gegensatz z.B. zu einem 600er Vierzylinder mit kurz flink und hektisch drehenden Anlasser und im Anschluss leise schurrenden Motörchen ist das hier dann doch eher Lanz Bulldog.



 Ein lautes Klacken und mit einem ruhigen aber kräftigen Andrehen des Anlassers ist sofort Bewegung im Apparat. Elektronisch eingespritzt ist der Motor sofort zur Stelle und brabbelt tief bassig sein großes Volumen in die nähere Umgebung. Gleichmäßig und sofort sauber laufend, nicht übermäßig laut aber doch deutlich hörend und auch zu spüren. Hier hat man was Großes zwischen seinen Beinen. SCNR*. ;-)



Nun also die breite und gerade Lenkstange in die Hände nehmen und direkt fällt einem die unübliche Blinkerschaltung auf. Wie früher auch lange mal BMW (das haben sie dann irgendwann zum Glück gelassen) hat man hier links und rechts einen Blinkerschalter.


Ich fand das immer schon recht unpraktisch. Mag im Stand ja nicht mehr als eine Eigenart sein, beim Fahren störte mich bisher immer das Ausschalten mit der rechten Hand. Wenn ich blinke, will ich ja in der Regel abbiegen und danach beschleunigt man ja meistens wieder. Also soll man auf einem Knopf drücken, während man die Gashand dreht. Das ist einfach nicht ideal. 


 Ob Harley deshalb eine automatische Blinkerrückstellung eingebaut hat, weiß ich nicht zu sagen, diese funktioniert aber wirklich gut. Somit bleiben die beiden Blinkerschalter als Sonderweg übrig, nicht mehr wirklich als Nachteil.



 

*Sorry, could not resist



Was noch auffällt:


Die sehr flach über den Griffen montierten Seitenspiegel, da muss man seine Hände fast schon etwas einfädeln. Aber auch daran hat man sich schnell gewöhnt. Weniger gewöhne ich mich grundsätzlich an Spiegel, in denen ich hauptsächlich mich selber, bzw. meine Unterarme  sehe, das ist für mich auch auf der Fat Bob der Fall. Hier hätte man ruhig die Spiegelarme etwas länger gestalten können, bis zum Griffende sind in der Breite auf beiden Seiten noch so einige Zentimeter Platz, genau die fehlen mir beim Blick in die Spiegelgläser. So kann ich effektiv höchstens 1/3 der Rückschauhilfen nutzen.



So, alles vom Oberkörper hat seinen Platz gefunden, die Lenkstange liegt für mich prima in den Händen, nun aber wirklich mal los! Und direkt merke ich es wieder. Wie immer bei solchen „Cruiserartigen“: Meine Füße finden die Rasten nicht. Zweimal trete ich in die Luft, dann helfen die Augen nach. Füße voraus fahrend war ja noch nie meins. Es fühlt sich für mich persönlich einfach nicht richtig an. Nachdem die Stiefel auch ihren Platz gefunden haben geht es nun endlich los!



Durch den riesigen Hubraum hat der Motor natürlich direkt ab Leerlaufdrehzahl einen ziemlichen Punch. Es muss also schon etwas sensibel mit der Kupplung gespielt werden. Zudem mögen die beiden mächtigen Zylinder aber kein Losrollen bei Standgas, dann ruckelt es schon derbe und jede Kolbenbewegung wird direkt in Vortrieb verwandelt, was so natürlich entsprechend ruckelig von Statten geht. Also etwas Gas und sanfte Kupplungsführung verhelfen zum sauberen Anfahren.


Das Spiel wiederholt sich anfangs auch bei jedem Schaltvorgang, ob rauf oder runter. Was sich bei kleineren Mehrzylindermotoren leicht wegbügelt, wird hier immer direkt mit einem Ruck durch die schiere Kraft des Antriebs beantwortet. 


 Abgesehen davon bleibt vor allem ein „Wow“ beim Gasgeben! Es ist schon beeindruckend, wie mächtig dieser fette Motor aus dem Drehzahlkeller vorwärts schiebt! 155Nm liegen, wie schon erwähnt, bei nur 3000 1/min an, das drückt schon gewaltig!


Das empfindet man in dieser Cruiser-Sitzposition natürlich noch deutlich stärker als aufrechter oder gar sportlich nach vorne gebeugt. Man liegt ja schon leicht und somit „kippt“ man förmlich beim Beschleunigen nach hinten. Ich vergleiche das ganz gerne mit einem Auto. Auch im normalen PKW-Sitz ist man nach hinten geneigt und eine Beschleunigung von z.B. in 8s auf 100 km/h drückt einen schon ganz schön nach hinten. Den gleichen Sprint macht man auf jedem Mittelklasse-Motorrad mit Halbgas, ohne dass man sich wer weiß wie festhalten müsste. Bei der Harley sollte man das, eben durch die Sitzposition, schon besser tun.


Nach rund 20min über Nebenstraßen raus ins Hinterland der Großstadt machte ich eine kleine Pause, um mir die Maschine nach diesen ersten Fahreindrücken noch einmal genauer anzusehen. 
 Mittig auf dem Tank unterhalb der Lenkstange ist das Kombiinstrument positioniert. Nicht ideal im Blickfeld, aber ein merkwürdig in der „Luft“ hängendes Anzeigenelement oberhalb des Lenkers wollte man wohl keinem Auge zumuten. Abgesehen davon muss man hier ja auch nicht ständig den Drehzahlmesser im Blick haben, womöglich noch einen Schaltblitz oder Laptimer.


Sowas braucht man hier auch nicht. 


Es bleibt auf das Wesentliche reduziert, dazu die relevanten Hinweisleuchten und eine Ganganzeige. Mit einem Schalter an der linken Lenkerseite kann man dann noch Sachen wie km-Stand, Tripzähler oder Restreichweite durchschalten. That’s it.


Mehr braucht hier auch kein Mensch.
 Rechts neben der Tachoeinheit ist der Tankstutzen. Sollte man bei der Positionswahl an der Zapfsäule beachten. Ich stand beim ersten Nachtanken natürlich rechts von der Säule. Geht, aber ist nicht ganz so elegant.


Von vorne betrachtet dominiert bei der Fat Bob der markante, eckige LED-Scheinwerfer. An dem Scheiden sich natürlich die Geister. Freunde der Cruiseroptik bevorzugen ja doch meisten einen klassischen Rundscheinwerfer. Dieser darf gerne aus Chrom und sehr mächtig sein. Hier also schwarz und recht flach. Dafür aber auch durchaus markant mit entsprechendem Wiedererkennungswert. Das gilt wohl auch für die „hängenden Blinker“ weiter außen an der Lenkstange.



Nun mal den Blick von hinten auf die Maschine wagen. Besonders auffällig ist da natürlich der separierte Kennzeichenhalter. Solche Konstrukte gibt es ja inzwischen auch schon öfters woanders, z.B. bei diversen Naked Bikes, bei denen das Heck auch immer kürzer ausfällt. Also entweder ein längerer „Schwanz“ vom Heck abstehend oder aber so ein Halter von der Achse aus.
 Leider gibt es bei den Lösungen werksseitig selten filigrane Lösungen mit möglichst kleiner Kennzeichenbeleuchtung oder (wenn vorhanden) Blinkern, meisten quillt einem recht viel Plastik entgegen. Ist hier leider auch der Fall. Aber da wird der Zubehörhandel sicher eine attraktivere Lösung bereithalten.



Das verwendete Trägerrohr finde ich noch ganz OK, der Rest dürfte gerne etwas minimalistischer sein. Vor allem ohne den schon genannten ganzen Kunststoff. Immerhin kein Nummernschild an der Seite, solche Lösungen finde ich persönlich grauenhaft und da muss ich mich stets schütteln.Ansonsten wieder runde Blinker, die stilistisch den vorderen Modellen entsprechen.



OK, könnten ruhig etwas zarter sein. Was mir auch nicht so richtig schmeckt ist der große Abstand zwischen dem Fender und dem Hinterreifen. Da passt ja ein kompletter Arm in die Lücke, das hätte die Lücke auch gerne kleiner sein dürfen.Ansonsten nichts zu meckern!



Der Reifen sieht gut aus und ist auch von den Dimensionen her eher für Fahrdynamik als dicke Hose ausgelegt. Die mächtige 2-2 Auspuffanlage macht gut was her und ist auch klanglich gelungen. Durchaus satter Sound, ohne gleich gezwungenermaßen zum Krawallrowdy zu werden.



 Ansonsten gibt es stilistisch auf dem Tank an der rechten Seite die Silhouette des Firmenlogos (also ohne Schriftzug) und auf der linken Oberseite den Harley-Davidson Schriftzug.





Kurzum für mich als „Nicht-Cruisertyp“ ein durchaus gelungenes Erscheinungsbild!
 Kernstück muss natürlich immer der mächtige V2 sein, die Motorenreihe des Milwaukee-Eight ist dabei eine komplette Neukonstruktion, die deutlich performanter zur Sache geht als seine Vorgänger, auch dank Vierventiltechnik und Doppelzündung. Trotz mächtiger Bauteile dank Ausgleichswelle zwar durchweg wahrnehmbar, aber dabei nicht störend vibrierend. Die mächtige Optik von Motorblock und Krümmerrohre macht natürlich was her. Auch hier: Well done.




Nach meiner intensiveren Besichtigung machte ich mich also wieder auf den Heimweg, leider war die Zeit für den ersten Test-Ride sehr beschränkt.

Zurück auf der heimischen Abstellfläche war ich allerdings noch komplett zwiegespalten. 


 Einerseits begeistert der mächtige Motor natürlich mit seiner enormen Kraftentfaltung. Trotz moderner Ausprägung mit elektronischer Einspritzung usw. ist dieser Berg von Motor immer noch, besonders im Vergleich zu den meisten deutlich kleineren Reihenmotoren, etwas archaisch. 

 Man merkt ihm seine Arbeit an, nie ist er sowas wie „unauffällig“, immer zu spüren, egal welcher Gang oder Drehzahl. Aber genau sowas erwartet man ja auch, einen stets spürbaren großen Motor.


 Davon bin ich wirklich etwas angetan.


 Andererseits fuhren meine Füße immer noch völlig ungewohnt voraus, eine richtige saubere Linie bei etwas flotterer Fahrt bekam ich an diesem ersten Tag noch nicht hin und zudem war meine Fahrt als Gesamtes bisher noch wenig geschmeidig. Bei den meisten (für mich) neuen Maschinen habe ich mich nach wenigen Kilometern eingewohnt und alles läuft flüssig. Hier waren das Spiel mit der Kupplung und auch die Gangwechsel immer noch etwas hakelig und ruppig. Ebenso bereitete das Finden des Leerlaufs noch gewisse Mühe.



OK, die Maschine ist ja nagelneu und somit braucht das Getriebe vielleicht auch noch etwas Einfahrzeit um ganz geschmeidig zu arbeiten. Aber nun gut, war ja auch der erste Ausritt und kann noch werden. Die Fat Bob und ich werden definitiv noch etwas brauchen, um wirklich zueinander zu finden.

 

Dann kam das Wochenende und es standen zwei ausgiebige Fahrtage auf dem Programm. Am Samstag sollte es zusammen mit David (und der mächtigen Indian Challenger, dazu demnächst noch mehr) ins Sauerland gehen.


 Wieder musste ich beim Start den Platz für meine Füße suchen, aber die Erfahrungen der ersten kürzeren Ausfahrt trugen bald schon Früchte. Nach einigen weiteren Kilometern wurde langsam alles geschmeidiger. Das fehlende Gefühl für die Maschine hatte sich dann doch bald eingestellt und sämtliche Abläufe wurden „runder“. Auch die gefahrene Linie stimmte zusehends und die Harley und ich wurden immer mehr eins.


 Wohl kaum extra zu erwähnen, dass sich so natürlich auch der Fahrspaß deutlich steigerte. Zudem ist die Fat Bob auch ein Modell, welches für eine Cruiser/Chopper, etc. durchaus gewisse Schräglage zulässt. Zum ambitionierten Kurvenwetzer wird man damit wohl nicht unbedingt, aber zumindest ist man in sehr kurvigen Geläuf auch kein Verkehrshindernis mehr. Ganz konkret gibt Harley-Davidson als mögliche Schräglagen 31° (rechts) und 32° (links) an.


 So ergab es sich dann sogar, dass ich eben auf so einer recht kurvigen Waldstrecke auf eine Honda CBF 1000 auflief und diese dann auch überholte. Nein, der Fahrer hatte es wirklich nicht eilig, aber etwas Schräglage fuhr immerhin.

 Kurzum: Das recht gemischte Gefühl des ersten Tages war inzwischen so etwas wie Fahrspaß gewichen, selbst meine Füße fanden nach Stopps sofort die Rasten, ohne dass ich erst danach schauen musste. Das Ankommgefühl nach dieser Tour war also grundlegend anders, als nach der ersten kurzen Ausfahrt.



Am kommenden Tag stand die nächste größerer Ausfahrt an und nun fand ich mich von Anfang an „zuhause“. Ich fuhr über große und sehr kleine Straßen, dazwischen zahlreiche kleine Ortschaften. Die Fat Bob machte alles gut mit und nie fühlte ich mich fehl am Platze. Nirgends wurde ich angesehen, bevor ich wirklich im Blickfeld war. Die Lautstärke schien somit wirklich OK zu sein.



Der Fahrkomfort geht so weit auch in Ordnung, wobei man schon fast jede Unebenheit direkt im Sattel spürt. Der Federweg ist halt schon bauartbedingt begrenzt. An der Gabel vorne hatte ich hingegen nichts auszusetzten. Nach rund 100-150km merkte ich allerdings immer einen langsam fieser werdenden Schmerz im Steiß, vielleicht gewöhnt man sich längerfristig auch an diese Sitzposition. Das kann ich zwecks mangelnder Vergleichsmöglichkeit mit ähnlichen Modellen nicht sagen. Eine 10-minütige Pause beseitigt das Problem aber dann auch für die nächste Stunde.

 

Ich war ja anfangs wirklich recht skeptisch. Dazu noch der mir komplett fehlende Bezug zur Marke und deren Modelle. Nun im Nachhinein bin ich froh, diesen Test gemacht zu haben.


 Wenn es darum ging, eine Harley auszuprobieren, hätte ich ja vorher doch eher lächelnd und

 dankend abgewunken. Wenn ich in Zukunft wieder gefragt werde, antworte ich wohl eher mit einem „Immer her damit!“.

Oder, um mal eine kleine Weisheit aus dem wunderbaren Pixar-Animationsfilm „Ratatouille“, die da heißt „Jeder kann kochen“, etwas abzuwandeln: Jedes Motorrad macht Spaß!

Wusste ich ja auch eigentlich, aber hatte ich wohl bei einigen Modellen etwas verdrängt. Danke an die Fat Bob, dass sich mich wieder daran erinnert hat.
 Ich hatte deutlich mehr Spaß mit der Harley, als ich anfangs erwartet hätte.

Well done. Again.



Euer Frank 





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